NOMA-Hilfe Einsatz in Niamey, Niger Afrika



1.-8-März 2014

Afrika ist unruhig und unsicher geworden. In Nigeria treiben „Boko Haram“ Terroristen ihr Unwesen und töten im Namen Allas ungebremst Andersgläubige und westlich orientierte Mitbürger in grausamster Weise. Somalia, der Süd- Sudan, Mali und angrenzende Saharagebiete sind seit Jahren Aufmarschgebiete terroristischer Milizsoldaten. Auch Libyen ist nach dem Sturz Gaddafis zu einem Kriegsgebiet geworden.

Die Einsatzgebiete des NOMA-Austria Hilfsprojektes –Niger und Guinea Bissau- sind derzeit noch nicht direkt in kriegerische Aktivitäten involviert, doch auch dies sind soziale und politische Krisengebiete. So hat die Portugiesische Luftlinie TAP den Flugbetrieb nach Guinea Bissau auf Grund terroristischer Aktivitäten eingestellt.

Also, nach Guinea Bissau konnten wir in diesem Frühjahr nicht fliegen obwohl wir dringend dorthin fahren wollten. Wir hatten anlässlich unseres letzten Einsatzes im Vorjahr kleine NOMA-Patienten zurück lassen müssen denen wir unbedingt weiter helfen wollten. Also diesmal geht es einfach nicht, wir mussten uns umorientieren und entschieden uns am 1. März nach Niamey, Niger zu reisen.

Diesmal war wieder Ulli Nothegger verantwortlich für die Organisation der von der „ Deutschen Hilfsaktion Noma“ zur Verfügung gestellten beiden Operationseinheiten. Elisabeth Durnik und Anneliese Liebhauser fuhren zu ihrer Unterstützung mit nach Afrika. Dr. Herwig Kloimstein übernahm die verantwortungsreiche Aufgabe der Anästhesie und ich wurde bei der Aufgabe den chirurgischen Part des Einsatzes zu übernehmen durch Dr. Andreas Dobrowitz unterstützt.

Wie immer wird über Paris nach Niamey geflogen. In Niamey werden wir von den lokalen Kollegen sehnsüchtig am Flughafen erwartet und schnell in das NOMA-Zentrum der deutschen Hilfsorganisation geführt. Dort erwarten uns im Hof des Gebäudes über 30 NOMA-Patienten, die uns mit Hände klatschen begrüßen.



Gleich nach der Ankunft im Hospital wurden die kleinen Patienten vorgestellt und das Operationsprogramm für die nächsten Tage fixiert. Patienten die für eine Operation unter den Bedingungen der 3. Welt Spitäler als nicht für eine Operation geeignet erschienen, mussten abgelehnt oder verschoben werden. Gründe für eine Operationsablehnung waren zu starke Unterernährung und damit Schwächung des Allgemeinzustandes, dann eine florierende Infektion mit Fieber , eine Alter unter 3 Jahren, oder ein Defekt, der mit den Möglichkeiten vor Ort nicht rekonstruiert werden konnte. Diese armen Kinder mussten das Spital verlassen und wieder nach Hause fahren. Für alle anderen kleinen Patienten begann das Operationsprogramm wie vorgesehen am nächsten Tag um 9 Uhr.

In Niamey kann auf 2 Tischen gleichzeitig operiert werden, sodass wir in den folgenden Tagen 28 Operationen durchführen konnten.

Infektionen sind nicht aufgetreten, da wir ausreichend Antibiotika hatten und diese vorbeugend einsetzten konnten.

Am Abend vor der Abreisedurften die operierten Patienten ihren künstlerischen Talenten freien Lauf lassen und auf den mitgebrachten Blättern nach Herzens Lust malen.



Mit diesen Bilden wird in Klagenfurt eine Ausstellung durchgeführt, und mit dem Erlös das NOMA- Programm weiter unterstützt.

Vor unserer Abreise gab es das obligate Foto mit dem Operationsteam und allen unseren operierten Patienten.

Um Mitternacht ging es über Paris nach Wien, wo wir nach einem 8 stündigen Flug um 9 Uhr wohlauf landeten.



Prof. Dr. Jürgen Holle

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